Jorge Paulo Lemann
Investor
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Vom 15.03.2021 Quelle: Forbes
(Veränderung zum Vortag)
Echtzeit-Vermögen
Herkunft des Reichtums: | 3G Capital (Investmentfirma) & Ab InBev |
Alter: | 85 |
Geburtsort: | Rio de Janeiro, Brasilien |
Wohnort: | Zürich, Schweiz |
Ausbildung: | Bachelor of Arts / Science an der Harvard University |
Aktuelle Tätigkeit: | Investor |
Bereits gespendet: | keine genauen Angaben |
Infografik über Jorge Paulo Lemann
Biographie
Kindheit
Jorge Paulo Lemann wurde am 26. August 1939 in Rio de Janeiro geboren. Seine Eltern kommen aus der Schweiz, der Vater, Paul Lemann, war zunächst Käsehändler. Indem sie in den 1920er Jahren auswanderten und nach Bahia, einem Bundesstaat von Brasilien zogen, widmete sich der Vater dem Bankwesen und und gelangte schließlich mit dem Anbau von Kakao zum Wohlstand.
Ausbildung
Jorge besuchte die American School of Rio de Janeiro und wollte zunächst Profi-Tennisspieler werden. Er spielte bereits in Wimbledon und war fünfmal brasilianischer Meister.
Während seines Studiums entschied sich Jorge Paulo Lemann allerdings für ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Harvard University. Im Jahre 1961 machte er dort schließlich einen entsprechenden Bachelor-Abschluss.
Nach der Ausbildung
Nach der Ausbildung war Jorge Paulo Lemann von 1961 bis 1962 zunächst Praktikant an der Credit Suisse, einer Schweizer Großbank in Genf.
1966 gründete er sein erstes Unternehmen, ein Kreditinstitut namens Invesco, welches nach vielversprechenden Anfängen Bankrott ging.
Mit drei weiteren Investoren gründete Lemann 1971 die Banco Garantia, eine Bank in Rio de Janeiro. Im Jahre 1989 übernahm diese, die Brauerei Brahma für rund 60 Millionen US-Dollar, wurde jedoch, aufgrund von wirtschaftlichen Schwierigkeiten, an die Credit Suisse verkauft.
Anheuser-Busch InBev und weitere Unternehmen
Die erworbene Brauerei namens „Brahma“, blieb jedoch weiterhin im Besitz der Investoren, wobei Lemann diese führte. Brahma wurde insbesondere wegen seines innovativen Marketing bekannt und gewann auf Werbefilmfestivals viele Preise.
1999 wurde Brahma mit dem Konkurrenten, der Brauerei „Antarctica“, fusioniert und so entstand die gemeinsame Firma AmBev (American Beverage Company).
AmBev fusionierte im Jahre 2004 mit Interbrew aus Belgien zu InBev.
2008 übernahmen sie dank Lemann als Verhandlungspartner das größte US-Brauereiunternehmen „Anheuser-Busch“. So entstand letztlich die Anheuser-Busch InBev oder kurz: AB InBev. Diese stellt, gemessen am Absatzvolumen heute die größte Brauereigruppe der Welt dar.
Der größte Einzelhandelsaktionär dieses neuen Brauereikonzerns wurde Lemann – er selbst trinkt jedoch keinen Alkohol.
Im Jahre 2010 übernahm die von Lemann, Marcel Hermann Telles und Carlos Alberto Sicupira in 2004 gegründete 3G Capital, die Kontrollmehrheit an dem US-amerikanischen Unternehmen Burger King.
2013 erwarb Lemann, zusammen mit seinen Partnern von 3G Capital zu gleichen Teilen mit Berkshire Hathaway (Hauptanteilseigner: Warren Buffett) den damals größten Lebensmittelproduzenten: H. J. Heinz Company, welcher 2015 mit der Kraft Foods Group zur The Kraft Heinz Group fusionierte.
Des Weiteren beteiligte sich Jorge Paulo Lemann zu 20% an „Diletto“, einem Lebensmittelhersteller, der über 3000 Filialen in Brasilien betreibt.
Rückschläge
Nach vielversprechenden Anfängen seines ersten Unternehmens, der Invesco-Bank, verlor das Unternehmen die Kosten aus den Augen und ging schließlich Bankrott. Der damals 27-Jährige Jorge, stand vor einer finanziellen Notlage.
Nachdem er allerdings für ein paar Jahre bei verschiedenen Finanzfirmen gearbeitet hatte, sparte er 200.000 US-Dollar zusammen und gründete Banco Garantia.
Durchbruch
Sein wahrscheinlich größter Coup gelang ihm 2008, als er die Anheuser-Busch Bierbrauerei übernahm – und dies gegen den Willen der Gründerfamilie. Selbst US-Präsident Barack Obama bezeichnete die brasilianische Übernahme als eine „Schande“.
Die zwei weiteren großen Erfolge erzielte Lemann mit seiner Beteiligungsfirma, als sie Burger King (2010) und mit Berkshire Hathaway zusammen H. J. Heinz (2014) übernahm.
Vermögen
Nach seiner finanziellen Notlage, konnte sich Lemann recht schnell erholen und zählte bereits kurz nach Umzug in die Schweiz zu den 300 reichsten Schweizern.
Im Jahre 2000 wurde sein Vermögen auf rund 700 Millionen US-Dollar geschätzt.
Bis 2012 wurde er jedoch, mit einem geschätzten Vermögen von 17,5 Milliarden US-Dollar, als der reichste Brasilianer und als zweitreichster Schweizer, hinter dem Ikea-Gründer Ingvar Kamprad, eingestuft.
Familie
Lemann war bis 2005 mit Maria de Santiago Dantas Quental († 2005) verheiratet. Seine zweite Frau ist Susanna Lemann. Er hat 5 Kinder: Anna Victoria, Lara, Kim, Marc sowie Jorge Felipe.
Ein Entführungs-Versuch seiner Kinder im Jahr 1999, in Brasilien, bewog ihn, mit seiner Familie in die Schweiz zu ziehen, wo sie in Rapperswil am Zürichsee wohnen.
Wohltätigkeit
Im Jahre 2002 gründete er die „Fundaçao Lemann“ eine Stiftung zur Förderung von öffentlichen Schulen und Sportinitiativen in Brasilien.
Auch ist Lemann Mitgründer der „Fundacao Estudar“, eine Stiftung, die Stipendien für Hochschulstudien an junge Berufstätige zur Verfügung stellen.
Über genaue Zahlen seiner bisherigen Spenden gibt es allerdings keine verlässlichen Quellen.
Heutige Tätigkeit
Auch heute ist Lemann weiterhin in seinem mitgegründeten Unternehmen 3G Kapital tätig und konzentriert sich voll und ganz auf sein Geschäft und weitere Investments.
Zukunftspläne / Visionen
Laut Medienberichten möchte Lemann mit seiner AB InBev – dem bereits größten Bierkonzern, den fünf größten Bierhersteller SAB Miller übernehmen. Zusammen würde ein so großer Konzern entstehen, der jedes dritte Bier auf der Welt brauen würde.
Auch solle die Investmentfirma 3G Kapital Spekulationen zufolge mit Kraft Heinz den Konkurrenten Mondolez kaufen.