Prinz Alwaleed Bin Talal Alsaud

Kindheit

Prinz al-Walid ibn Al Saud (meist Alwaleed Bin Talal Alsaud geschrieben) wurde am 7. März 1955 in Riad (Saudi-Arabien) geboren. Er ist ein Enkel von dem Gründer der Dynastie der Saud, welcher von 1932 bis 1953 König von Saudi-Arabien war: Abd al-Aziz ibn Saud.

Zudem war er auch der Enkel von dem ersten Ministerpräsidenten des unabhängigen Libanon, Riad as-Solh.

Sein Vater namens Talal ibn Abd al-Aziz ist der 21. Sohn von Abd al-Aziz ibn Saud und ging im Jahre 1962 als liberaler Reformer ins ägyptische Exil. Dort erhielt er als Prinz keine Abfindung, die sogenannte Apanage.

Die Familie kehrte 1964 nach Saudi-Arabien zurück und die Eltern trennten sich schließlich. Walid, der älteste Sohn Talas wuchs bei seiner Mutter, namens Muna Sulh, in Beirut (Libanon) auf.

Als der Bürgerkrieg 1975 im Libanon ausbrach, schickte sein Vater, Talal, ihn an die Militärakademie nach Riad.

Ausbildung

Im Jahre 1976 begann Walid Betriebswirtschaft am Menlo College in Kalifornien zu studieren, wo er mit einem Bachelor-Abschluss graduierte.

Nach eigenen Angaben erhielt er drei Jahre nach Anfang seines Studiums von seinem Vater 15.000 Dollar und eine Villa, die 1,5 Millionen Dollar wert war. Das Geld legte Walid in Bauunternehmungen an und nahm eine Hypothek auf die Villa auf, da sein Vater ihm keine weiteren Geldmittel zukommen ließ.

1985 graduierte Walid mit einem Master in Politikwissenschaften an der Syracuse University in New York.

Gründung von Kingdom Establishment und Investitionen

Walids Spekulationen mit Grundstücken waren durchaus erfolgreich und so gründete er das Bauunternehmen Kingdom Establishment. Aufgrund des Booms der Baubranche in den 1980er Jahren konnte er bis 1983 ein Vermögen von rund 450 Millionen Dollar erwirtschaften.

Walid kaufte die United Saudi Commercial Bank, die zu damaligen Zeitpunkt verschuldet war und führte diese durch einige Fusionen zu der ertragreichsten Bank in ganz Saudi Arabien.

Ähnlich wie Warren Buffett machte Prinz Walid sein Vermögen mit Beteiligungen an weltweit bekannten Konzernen mit starken Markennamen, die sich in Liquiditätsproblemen befanden und dessen Aktien so auf ein Tief gesunken waren.

Alwaleed Bin Talal Alsaud beteiligte sich so unter anderem an 15 amerikanischen Unternehmen mit einer Milliarde Dollar. Darunter sind beispielsweise bekannte Unternehmen wie McDonald’s, Amazon.com, Walt Disney und eBay. Darüber hinaus hat er Beteiligungen an Apple (5%), der Hotelkette Four Seasons (22%), Disneyland Paris (17,3%) und ihm gehört das Pariser Hotel George V.

An Twitter beteiligte er sich mit seiner Kingdom Holding und erhielt für ein Investment von 300 Millionen Dollar geschätzte 3,8 Prozent am Internetunternehmen.

Rückschläge

Rückschläge musste Alwaleed Bin Talal Alsaud bereits einige „einstecken“. So investierte er zum Beispiel einen Großteil seines Vermögens in den Aktienkurs der Citigroup, wenig später im Jahre 1991 war diese allerdings auf ein Tief gesunken.

Er war der größte Einzelaktionär und hatte lange Zeit Anteile (4,3%) im Wert von zehn Milliarden Dollar. Doch Ende des Jahres 2008 fiel der Wert der Aktien, aufgrund der Finanzmarktkrise, auf nur noch rund 1,5 Milliarden Dollar.

Vermögen

Alwaleed Bin Talal Alsaud ist mit seinem Vermögen der reichste Araber (2015).

Er beschwerte sich darüber hinaus 2013 bei dem Forbes Magazine, da sein Vermögen mit 25,7 Milliarden US-Dollar angegeben war, sein Vermögen hätte allerdings mit 29,6 Milliarden Dollar angegeben werden müssen, womit er unter den Top Ten einen Platz eingenommen hätte.

Wohltätigkeit

Laut Berichten aus Riad solle Alwaleed Bin Talal Alsaud jährlich 200 Millionen Dollar verteilen. Er selber sagte in einem Interview mit dem Spiegel, dass Gott ihn mit großem Reichtum gesegnet habe und dies bringe Verpflichtungen mit sich.

Walid bat nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 den USA eine Spende in Höhe von zehn Millionen Dollar an – diese wurde von dem New Yorker Bürgermeister Giuliani allerdings abgelehnt, da Walid die USA zuvor als zu israel-freundlich kritisiert habe.

Darüber hinaus gilt er als Unterstützer der Frauenemanzipation in SaudiArabien und so unterstützt er zum Beispiel die saudische Frau, Hanadi Zakaria al-Hindi, die erste Flugpilotin in Saudi-Arabien, die für den Prinzen fliegt. Zudem unterstützt Walid auch die saudische Frauenrechtlerin Mona Abu Suleyman.

Für eine neue Abteilung  islamischer Kunst, spendete der Prinz dem Louvre in Paris im Jahre 2005 17 Millionen Euro.

Im Juli 2015 versprach Prinz Walid außerdem, sein gesamtes Vermögen für wohltätige Zwecke zu spenden.

Mit seiner Organisation, der Alwaleed Philantropies, unterstützt er Projekte rund um die Welt unabhängig von Geschlecht, Rasse oder Religion. Die Organisation macht es sich zum Ziel, Armut zu bekämpfen, die Frauen und die Jugend zu stärken, Katastrophenhilfe und kulturelles Verständnis durch Bildung zu schaffen.

Heutige Tätigkeit

Auch heute ist Alwaleed Bin Talal Alsaud Chairman und CEO seiner gegründeten Kingdom Holding Company und ist dort weiterhin aktiv tätig. Zudem unterstützt er mit Alwaleed Philantropies zahlreiche Hilfsorganisationen.